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vdp-Immobilienpreisindex: Immobilienpreise vor Ausbruch der COVID-19-Krise erneut deutlich gestiegen

Berlin, 11. Mai 2020

Der vdp-Immobilienpreisindex steigt um 6,3 % auf historischen Höchstwert

Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) setzte seine Aufwärtsentwicklung zu Beginn des Jahres 2020 fort und erreichte einen neuen Höchststand. Im Vergleich zum Jahresanfang 2019 erhöhte sich der auf Basis echter Transaktionsdaten für den gesamtdeutschen Markt ermittelte Index im ersten Quartal 2020 auf 165,1 Punkte (Basisjahr 2010 = 100 Punkte). An den Transaktionszahlen sind somit noch keine Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Immobilienmarkt erkennbar.

„Der langjährige Boom am Immobilienmarkt hielt zu Beginn des Jahres 2020 unverändert an“, erklärte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. „Damit zeigt sich die Entwicklung im ersten Quartal noch weitgehend unbeeindruckt von der COVID-19-Pandemie und von den durch sie ausgelösten und seit Mitte März geltenden Beschränkungen. Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsentwicklung mit Ausbruch der Pandemie deutlich verlangsamt, möglicherweise sogar komplett gestoppt wurde. Die derzeit am Immobilienmarkt zu beobachtende Vorsicht und Zurückhaltung wird unserer Einschätzung nach zu einer Stagnation der Preisentwicklung im zweiten Quartal 2020 führen. Für das Gesamtjahr 2020 rechnen wir, bedingt durch den starken Anstieg am Jahresanfang, mit einem leichten Wachstum beim vdp-Index.“

Preisentwicklung im ersten Quartal 2020 im Überblick:

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: +6,3%  
Wohnimmobilien in Deutschland: +6,5%     
Wohnimmobilien in Top 7-Städten: +2,9%     

Gewerbeimmobilien: +5,4%
- Büroimmobilien: +8,4%
- EZH-Immobilien: - 1,1%

Wie in den Vorquartalen überstieg das Preiswachstum bei Wohnimmobilien auch zu Beginn des Jahres 2020 das Wachstum bei Gewerbeimmobilien. So verteuerten sich Wohnimmobilien deutschlandweit im Durchschnitt um 6,5%. Treiber dieser Entwicklung waren sowohl das selbst genutzte Wohneigentum als auch Mehrfamilienhäuser mit Steigerungsraten von 7,0% bzw. 6,1%. Der Anstieg der Neuvertragsmieten belief sich auf 3,9%.

Deutlich geringere Preisdynamik in Top 7-Städten

In den Top 7-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart verteuerten sich die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2020 erneut deutlich geringer als im gesamten Bundesgebiet. Zu der Steigerungsrate von 2,9% trug das Preiswachstum bei selbst genutztem Wohneigentum von 4,1% überdurchschnittlich bei, während die Preise für Mehrfamilienhäuser lediglich um 2,6% stiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten die Neuvertragsmieten in den Top 7-Städten um 1,9% zu.

„Die Preisdynamik in den Top 7-Städten hat sich zu Beginn des Jahres 2020 weiter abgeflacht. Dieser Trend wird sich im weiteren Jahresverlauf verstärken. Neben den Auswirkungen der durch die COVID-19-Krise ausgelösten Beschränkungen werden auch staatliche Eingriffe wie der Mietendeckel das Preiswachstum in den Metropolen deutlich negativ beeinflussen, vor allem in Berlin“, sagte Tolckmitt.

Preise für Einzelhandelsimmobilien fallen erneut

Die Preise für Gewerbeimmobilien erhöhten sich im ersten Quartal 2020 deutschlandweit um 5,4% gegenüber dem Jahresstart 2019. Dabei entwickelten sich die beiden analysierten Objektarten völlig unterschiedlich. Während sich Büroimmobilien im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut deutlich verteuerten (+8,4%), verringerten sich die Preise für Einzelhandelsimmobilien um 1,1% und damit das zweite Quartal in Folge. Dabei wirkte sich der sukzessive steigende Marktanteil des E-Commerce abermals negativ auf die Flächennachfrage im stationären Einzelhandel aus.