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Dieser Zinsschritt war mehr als überfällig

Berlin, 22. Juli 2022

 

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) begrüßt die gestrigen geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). 

„Die erste Zinserhöhung seit elf Jahren war mehr als überfällig. Dem massiven Anstieg der Inflationsraten hätte die EZB bereits früher entgegenwirken müssen. Erfreulich ist, dass nun doch ein Zinsschritt von gleich 50 Basispunkten beschlossen worden ist. Und dass die EZB auch einigermaßen konkret angekündigt hat, wie es weitergehen soll“, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Mit dem ersten Zinserhöhungsschritt seit dem Jahre 2011 um 0,50% für alle drei Leitzinssätze hat die EZB einen spürbaren Schritt Richtung einer Leitzinsnormalisierung unternommen. Damit beendet die Notenbank zugleich die Negativzinsära. Dieser Schritt hätte aus Sicht der Pfandbriefbanken schon früher erfolgen müssen, da sich der massive Anstieg der Inflationsraten bereits über einen längeren Zeitraum abgezeichnet hat.

„Die EZB hat es versäumt, die Inflationserwartungen frühzeitig effektiv zu steuern und sich so selbst in Bedrängnis gebracht: Die Bekämpfung der Inflation darf nun die rezessiven Wirtschaftstendenzen in Europa möglichst nicht erheblich verstärken“, kommentierte Tolckmitt.

Der vdp würdigt, dass die EZB – im Gegensatz zu vielen Veröffentlichungen in der Vergangenheit – dieses Mal recht konkret weitere Schritte angekündigt hat. Es scheint, als habe die EZB nun den Ernst der Lage erkannt und sei gewillt, entsprechend zu handeln, so Tolckmitt.