#howtobanKIng
Wie stark bestimmt KI bereits Ihren Arbeitsalltag?
KI ist ein globaler Gamechanger in nahezu allen Lebensbereichen. Sowohl beruflich als auch privat faszinieren mich die Technologie und vor allem die Chancen hinter dem Thema Künstliche Intelligenz. Daher beeinflusst mich das Thema recht stark – angefangen von der Nutzung verschiedener KI-Wissensplattformen (ChatGPT, Perplexity etc.) bis hin zu einem eigenen Podcast über KI in der Finanzbranche.
KI spielt auch bei der DKB bereits eine wichtige Rolle. Erst kürzlich haben wir auf unserer Website einen KI-Kundensupport live geschaltet. Der Chatbot wird vereinzelten Kunden in einer Testphase angezeigt, ist bisher in dieser Form einzigartig in der deutschen Finanzbranche und basiert auf dem Sprachmodell GPT-3.5. - Ziel ist es, schneller und effizienter häufige Fragen der Kunden zu beantworten. Unser aller Anspruch bei der DKB ist, die Potentiale dieser Technologie auf unsere Unternehmensziele zu übertragen und Innovation für unsere Kunden frühzeitig zu ermöglichen. Es gibt immer noch viele offene Fragen und z.T. noch viel Skepsis in der Öffentlichkeit in Hinblick auf Risiken von KI. Deshalb achten wir sehr intensiv auf u.a. KI-Governance, Datenschutz u.vm. – zugleich ist es aber auch wichtig, dass KI erlebbar gemacht wird und wir unsere Kunden schrittweise an die Vorteile im daily Banking heranführen.
Für welche Tätigkeiten in Ihrem Institut bietet KI das größte Potenzial?
Ein besonders großes Potenzial liegt bei der Betrugsprävention und -erkennung. KI-gestützte Systeme analysieren große Mengen an Transaktionsdaten in Echtzeit, um ungewöhnliche Muster und potenziellen Betrug rasch zu erkennen. Während traditionelle Systeme oft nicht in Echtzeit arbeiten, lernen KI-Systeme kontinuierlich aus neuen Daten und verbessern so ihre Genauigkeit im Laufe der Zeit. Bei der KI-gestützten Fraud Prevention analysieren automatisierte Systeme große Mengen an Transaktionsdaten in Echtzeit, um ungewöhnliche Muster und potenziellen Betrug zu erkennen, bestenfalls so schnell wie möglich.
Aber auch mit Blick auf das Thema Kreditbewertung und automatisierte Kreditvergabe bietet KI viele Vorteile. Traditionell basieren Kreditwürdigkeitsprüfungen auf starren Kriterien wie Einkommensnachweisen und Kredithistorien. KI-Algorithmen nutzen jedoch eine viel breitere Datenbasis, um eine genauere Einschätzung der Kreditwürdigkeit zu ermöglichen. Sie integrieren Daten aus verschiedensten Quellen, einschließlich Transaktionsdaten sowie nicht-traditioneller Datenquellen wie Mobilfunkdaten oder E-Commerce-Aktivitäten. Und sogar Daten aus sozialen Medien werden bereits vereinzelt genutzt, um eine präzisere Bewertung inkl. eines digitalen Fußabdrucks zu ermöglichen. KI kann hier vor allem verwendet werden, um das sog. Kreditrisiko ihrer Kunden genauer zu bewerten, was Banken und Fintechs hilft, fundiertere Kreditentscheidungen zu treffen, egal ob auf Einzelkundenebene im Privatkundengeschäft oder für große Firmenkunden.
Weitere Einsatzfelder, sind u.a. die Optimierung von Back-Office-Prozessen, wie z.B. eine KI-basierte Rechnungslegung, eine intelligente Dokumentenprüfung oder KI-basierte Textbausteine zur Unterstützung des Kundensupports. Es gibt bei uns ca. 900 Themen, die in den E-Mails enthalten sein können. Ein Deep-Learning-Modell kategorisiert die E-Mails nun z.B. automatisch. Darüber hinaus generiert eine KI entsprechende Textbausteine zur Unterstützung der Hotline-Agents im Gespräch mit den Kunden. Vor allem das Thema Prozessoptimierung ist hier ein entscheidender Effizienzfaktor. In Hinblick auf unsere Produkte haben wir z.B. unsere Antragsstrecke bei der Baufinanzierung deutlich verkürzt. Ziel ist eine Optimierung der Bearbeitungszeit von Finanzierungsanträgen durch ein KI-Modell, das auf Basis von initial übergebenen Objektparametern schätzt, ob die Bearbeitung eines Antrags durch einen Sachbearbeiter übersprungen werden kann. Die Chancen sind unglaublich vielseitig – auch mit Blick auf die Themen Cybersicherheit, persönliche Finanzberatung, bessere Marktanalysen oder eine noch effizientere Implementierung von Regulatorik. Wichtig ist, dass wir uns an den Bedürfnissen der Kunden orientieren und KI wirklich dort verwenden, wo eine hohe Akzeptanz herrscht und auch der regulatorische Rahmen stimmt.
Wie werden Ihre Kolleg:innen auf die Nutzung von KI vorbereitet und wie ist die erste Resonanz bei der Zusammenarbeit mit KI?
Offen gesagt, beschäftigen sich viele Mitarbeitende der DKB mit dem Thema vor allem auch privat und sind sehr offen für neue Technologien. Als eine der ersten Internetbanken in Deutschland haben wir eine gewisse Tech-DNA in unserer Unternehmenskultur und den damit verbundenen Anspruch, technische Weiterentwicklungen früh für unser Geschäftsmodell und die über 5,6 Mio. Kunden frühzeitig zu antizipieren. Dafür gibt es vor allem fachbezogene Weiterbildungen oder auch Angebote für alle Mitarbeitende rund um das Thema KI. Entscheidend ist es jedoch, nicht nur darüber zu reden, sondern KI auch im Unternehmen zu implementieren, zu testen und daraus zu lernen. Dabei entsteht der größte Sprungeffekt. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine skalierbare IT- und Dateninfrastruktur. In den letzten zwei Jahren haben wir deshalb viele Anwendungen in die Cloud übertragen und zusätzlich 400 Mio. Euro in u.a. Digitalisierung investiert. Wir arbeiten zudem mit zahlreichen Tech-Partnern zusammen – darunter auch AWS oder Microsoft. Wir lernen mit- und voneinander.
Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Im Jahr 2030 wird KI…
... tief in den Alltag integriert sein und viele Aspekte unseres Lebens verändern, indem sie personalisierte Bildung und Gesundheitsversorgung ermöglicht, Arbeitsprozesse automatisiert und neue Wege zur Lösung globaler Herausforderungen bietet, während gleichzeitig ethische und gesellschaftliche Fragen im Umgang mit dieser Technologie adressiert werden müssen.